Während die meisten von uns noch über Millennials sprechen, steht die nächste Generation bereits in den Startlöchern. Die Generation Z stellt unsere Branche vor enorme Herausforderungen. Und je besser du als Koch und Gastronom ihre Einstellungen und Gewohnheiten kennst, desto besser kannst du deine Menüs, deine Kommunikation und deine Services darauf einstellen. Eins schon mal vorweg: Keine Generation vorher kannte sich besser mit Ernährung aus und hatte ein größeres Bewusstsein, was gutes und schlechtes Essen ist, wie diese. Und genau deshalb ist auch pflanzlich basierte Ernährung ein wichtiger Erfolgsfaktor für die zukunftsfähige Gastronomie.
Wer ist die Generation Z? Laut Wikipedia alle, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden.
Wie sieht’s mit dem Konsumverhalten aus? Typische „Z-ler“ treffen keine Kaufentscheidung, ohne sich zuvor mit ihrem Netzwerk von Freunden zu beraten – online und offline. Außerdem wünschen sie die sofortige Befriedigung ihrer Bedürfnisse (Wikipedia).
Was bedeutet das für Restaurants?
#1: Individuell, gesundheits- und umweltbewusst, kostensensibel.
Der eine so, die andere so: Individuelle Gerichte sind gefragt.
Die Generation Z erwartet frische, individuell veränderbare Menüs mit interessanten und vollmundigen Geschmäckern. Laut den amerikanischen Gastro-Experten von Technomic gilt ihre höchste gastronomische Priorität der Individualisierbarkeit von Gerichten und der Möglichkeit, die Größen der Speisen variieren zu können.1
Weil Vielfalt und Internationalität für sie völlig normal sind, ist auch internationale Küche nichts Besonderes mehr. Also funktionieren Speisen aus aller Welt auch nicht mehr als Alleinstellungsmerkmal.
Die Generation Z wurde von Eltern erzogen, die vor allem natürliche Lebensmittel als Snacks für ihre Kinder bevorzugt haben.2 Darum reagieren sie besonders positiv auf solche Schlagwörter wie „frisch“, „bio“ oder „nachhaltig“. Gesunde Ernährung ist ihnen wichtig, sodass du mit pflanzlich basierten Gerichten genau den richtigen Geschmack triffst.
Gut muss es sein: für die Umwelt und für die Gesundheit.
Wer im Zeitalter von Klimawandel, knapper werdenden Ressourcen und wachsendem Umweltbewusstsein aufgewachsen ist, wählt seine Restaurants auch nach Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit aus. Mit recyclebaren Verpackungen, regionalen und saisonalen Speisen aber auch einer individualisierbaren Vielfalt an pflanzlicher Kost, machst du dein Restaurant für die Generation Z noch attraktiver.
Günstig muss es sein: Je preiswerter, desto besser.
Während in älteren Generationen 45% den Preis als Entscheidungsgrundlage für ein Restaurant anführen, sind es bei der Generation Z schon 55 %, die Restaurants mit günstigeren Preisen bevorzugen.3 Zwar leben viele von ihnen noch zuhause oder befinden sich in der Ausbildung. Aber trotzdem hat diese Generation mehr Geld zur Verfügung als jede davor.3
#2 Snacks, Snacks, Snacks
Wie Hanni Rützler in Food Trends 2020 bereits prognostiziert, geht der Trend vor allem bei der Generation Z in Richtung Snackification. Während die Generationen davor vor allem an den Beilagen gespart haben, isst die Generation Z lieber viele kleine Sachen zwischen den Mahlzeiten und kombiniert dafür Beilagen als Hauptgericht. 2 Ganz ähnlich der mediterranen Esskultur oder den Mezze der Levante-Küche.
Was tun? Kleinere Portionen anbieten und mit Smoothies, frischen Dips wie z.B. Hummus oder Guacamole, Gemüse oder Saté-Spießchen, kleineren Bowls oder anderen ganztäglich verfügbaren Snack Menüs arbeiten.
#3 Empfehlungen sind alles
Die Generation Z orientiert sich an Empfehlungen und Kommentaren, die sie bei Snapchat, Instagram und Twitter suchen und finden. Darum ist eine gute Präsenz auf diesen Kanälen und die Bereitschaft dort mit Gästen in den Dialog zu treten, heutzutage so entscheidend. Und natürlich erwarten sie auch, dass Restaurants und Speisen Instagram-fähig sind – also zur Selbstinszenierung geeignet und entsprechend fotogen. Also je individueller und ungewöhnlicher du deine plant based Bowls, Burger und Mezze anrichtest und je nachhaltiger und bewusst dein Image, desto eher wird dein Laden weiterempfohlen. Aber auch mit kuratierten Wohlfühlspeisen, dem Dialog auf Instagram und Co, sowie einem zeitgemäßen Interieur punktest du bei der Generation Z.
1 Technomic Generational Trend Report 2016
2 npd Group, Guide to Gen Z
3 Technomic Foodservice: Gen Z and its Impact on Foodservice 2016